Smartphone

Vorsichtsmaßnahmen bei der Smartphone-Nutzung:
So sind Sie mobil sicher unterwegs

Das Smartphone ist bei Menschen aller Altersgruppen zum unverzichtbaren Alltagsbegleiter geworden. Mit diesem Mini-Computer tragen Sie den Zugang zur Online-Welt rund um die Uhr in Ihrer Tasche: Kontakthalten mit Familie und Freunden, Online-Shopping, Online-Banking oder die Suche nach Informationen – all das ist unkompliziert möglich. Allerdings dürfen Datenschutz und Sicherheit nicht vernachlässigt werden. Hier erfahren Sie, worauf Sie bei der Nutzung Ihres Smartphones achten sollten.

Als Handys in den 1980er Jahren auf den Markt kamen, dienten sie nur zum Telefonieren. Smartphones sind allerdings viel mehr als tragbare Telefone. Die handlichen Geräte sind genauso gut ausgestattet wie ein PC: Sie besitzen einen Prozessor, Arbeitsspeicher und eine Festplatte. Trotzdem gilt das Smartphone oft vor allem als mobiles Telefon. Dementsprechend vernachlässigen viele Nutzer die digitale Sicherheit. Dabei enthalten die komplexen High-Geräte eine Vielzahl persönlicher Daten.

Laut einer Studie der Initiative „D21“ steigt die mobile Internetnutzung über Smartphone bei älteren Menschen: Immerhin 79 Prozent der 60- bis 69-Jährigen und 45 Prozent der Senioren über 70 sind damit online unterwegs.

Smartphone-Nutzer…

Die Datenvielfalt und Datenmenge machen das Smartphone für Cyberkriminelle interessant. Besonders ungeschützte Geräte bieten eine willkommene Möglichkeit, sensible Daten auszuspionieren.

Geben Sie Cyberkriminellen keine Chance!

Ein paar Vorsichtsmaßnahmen reichen schon, um Ihr Smartphone sicherer zu machen. Eine 100%ige Sicherheit gibt es allerdings nicht.

Mit einer Bildschirmsperre sorgen Sie dafür, dass niemand Fremdes auf Ihr Smartphone zugreifen kann. Diese Sicherung lässt sich auf Apple- und Android-Geräten einrichten. Dabei haben Sie die Wahl zwischen Passwort, PIN, Fingerabdruck oder Mustersperre. Eine Gesichtserkennung funktioniert zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht zuverlässig.

  • Als iPhone-Nutzer finden Sie diese Funktion unter „Einstellungen“ → „Allgemein“.
  • Bei Android-Geräten aktivieren Sie die Bildschirmsperre unter „Einstellungen → Bildschirmsperre“.

Das Smartphone mit einer PIN sichern

Falls Sie sich für eine Zahlenkombination entscheiden, verwenden Sie keinesfalls simple Codes wie „1-2-3-4“, „7-8-9-0“ oder „5-5-5-5“. Auch Ihr Geburtsdatum ist keine gute Idee. Solche naheliegenden Varianten testen Diebe als Erstes. Besser sind unerwartete Kombinationen.

Ein Passwort zum Entsperren des Bildschirms wählen

Wählen Sie ein Passwort zum Schutz Ihres Smartphones gilt: Je länger, zufälliger und komplexer die Kombination, desto sicherer. Verwenden Sie am besten Groß- und Kleinbuchstaben, Sonderzeichen und Zahlen ohne erkennbares System. Sie möchten prüfen, ob Ihr Passwort sicher genug ist? Machen Sie den Test.

Das Smartphone über den Fingersensor entsperren

Die Entsperrung per Fingerabdrucksensor geht schnell und ist bequem. Falls Ihr Smartphone über diese Möglichkeit verfügt, achten Sie darauf, dass Ihre Handyhülle den Sensor nicht verdeckt. Allerdings bedeutet das: Ihr Smartphone speichert diese biometrische Information ab.

Eine Mustersperre einsetzen

Android-Geräte werden häufig per „Wischmuster“ entsperrt. Allerdings ist dies eine unsichere Methode. Viele Nutzer wählen aus Bequemlichkeit gängige Muster wie ein Quadrat. Oder sie zeichnen einen Buchstaben wie Z oder L. Laut Untersuchungen der Universität Trondheim wählt jeder vierte Android-Nutzer eines der 15 beliebtesten Entsperrmuster. Dadurch sind Mustersperren leicht zu knacken.

Ein weiteres Sicherheitsrisiko sind Fettspuren auf dem Display: Durch die häufige Nutzung des Entperrmusters entstehen Spuren. Ein Dieb braucht das Handy nur ins Licht zu halten. Dann erkennt er das Wischmuster.

Tipps zur Sicherung Ihres Smartphones mit Wischmuster

  • Wählen Sie ein komplexes Wischmuster mit vielen Überkreuzungen.
  • Lassen Sie sich beim Entsperren Ihres Smartphones nicht beobachten.
  • Deaktivieren Sie in den Sicherheitseinstellungen die Option „Muster anzeigen“. Das verhindert, dass das Gerät Ihre Fingerspuren beim Entsperren des Smartphones als Linien sichtbar macht.
  • Reinigen Sie das Display Ihres Smartphones regelmäßig. Dadurch entfernen Sie verdächtige Fettspuren.

Vermutlich nutzen Sie auf Ihrem PC eine Antivirensoftware. Auch Handys brauchen Schutz vor Schadprogrammen. Mit den richtigen Sicherheitseinstellungen und Vorsicht bei der Nutzung sind Sie gegen digitale Schädlinge gut gewappnet.

Laden Sie nur sichere Apps herunter

Apps installieren sich nicht eigenständig auf Ihrem Smartphone. Das heißt: Nur wenn Sie selbst ein Programm downloaden, besteht die Gefahr, sich mit Malware zu infizieren. Trojaner tarnen sich als nützliche oder harmlose Apps. Beispielsweise verspricht eine App kostenlose Games, Erotikangebote oder eine Optimierung. Wie ihre Namensgeber aus der griechischen Mythologie haben trojanische Pferde allerdings Schädlinge an Bord, die das Betriebssystem Ihres Smartphones angreifen. Überwiegend konzentrieren sich die Schadprogramme auf Android-Geräte. Das geht aus einem Bericht des Sicherheitssoftware-Herstellers F-Secure hervor. Apple-Smartphones nutzen iOS. Das Betriebssystem gilt nach wie vor als sicher.

Vertrauenswürdig oder nicht?

Vor der Installation sollten Sie Apps überprüfen:

  1. Zuverlässige Bezugsquelle wählen: Apps aus dem offiziellen App-Store oder dem Google Playstore sind verhältnismäßig sicher, denn sie werden vorab geprüft. Laden Sie keine Apps von dubiosen Websites herunter.
  2. Anbieter prüfen: Welche Firma bietet den dahinterstehenden Dienst an?
  3. Finanzierung beleuchten: Wie deckt der Anbieter seine Kosten? Wodurch verdient er Geld?
  4. Geschäftssitz recherchieren: Wo hat das Unternehmen seinen Sitz? Gibt es ein Impressum? Ist es möglich, den Anbieter zu kontaktieren?
  5. Datenschutzerklärung lesen: Darin erfahren Sie, wie der Anbieter mit Ihren Daten umgeht.
  6. Bewertungen durchgehen: In den Kommentaren anderer Nutzer stecken oft hilfreiche Informationen zu der App und eventuellen Schwierigkeiten.
  7. Quelloffenheit (Open Source): Ist der Programmcode frei zugänglich? Das ist ein Vorteil, denn Fachleute können in dem Fall Schwachstellen des Programms eigenmächtig schließen.
  8. Berechtigungen kontrollieren: Welche Zugriffsberechtigungen hat die App? Will sie Ihren Standort abrufen, auf Ihr Facebook-Profil zugreifen oder Ihre Kamera verwenden? Falls ja: Braucht die App diese Zugriffsmöglichkeiten tatsächlich?

Klicken Sie nicht auf unbekannte Links

Häufig infizieren sich Handynutzer, weil sie auf Methoden hereinfallen, die auch beim Phishing zum Einsatz kommen. Sie erhalten zum Beispiel eine Nachricht, die von Ihrer Bank zu kommen scheint. Darin befindet sich ein Link. Wenn Sie diesen anklicken, gelangen Sie auf eine Website, wo Ihnen beispielsweise eine App zum Downloaden zur Verfügung gestellt wird. Damit laden Sie sich Malware auf Ihr Smartphone.

Klicken Sie nicht auf Links, die Sie unaufgefordert per E-Mail, SMS oder WhatsApp bekommen. Falls Sie doch einmal einem Link folgen, laden Sie keine Dateien von dort herunter.

Vertrauen Sie nicht blind auf angebliche Systemmeldungen

Ihr Smartphone versorgt Sie regelmäßig mit Systemmeldungen. Dazu gehören Informationen zum Akkustand oder Hinweise auf neue Updates. Aber auch Cyberkriminelle nutzen gefälschte Systemmeldungen, um Ihr Mobilgerät zu infizieren.

Betrugsversuche diese Art sind leicht zu erkennen: Steht am oberen Rand eine URL-Zeile? Dann ist die angebliche Systemmeldung nicht echt. Werden Sie darin aufgefordert, etwas mit Klick auf „OK“ zu bestätigen? Dann besteht die Gefahr, dass Sie ungewollt etwas kaufen oder ein Abo abschließen.

Installieren Sie verfügbare Updates

Dadurch schützen Sie Ihr Gerät vor Infektionen. Meistens nutzt Schadsoftware bestehende Sicherheitslücken aus. Das wissen auch die Software-Entwickler. Darum bieten sie in der Regel schnell nach Bekanntwerden von Schwachstellen Lösungen an. Diese werden durch Updates geschlossen.

Klicken Sie nicht auf Werbung

Gehen Fenster mit Werbung und sonderbaren Mitteilungen auf? Klicken Sie diese nicht an. Schließen Sie diese Fenster oder stellen Sie das Gerät kurz aus. Steckt eine App dahinter, sollten Sie diese deinstallieren.

Kontrollieren Sie Ihre Mobilfunkabrechnung

Schauen Sie auf Ihre Mobilfunkrechnung und prüfen Sie, ob dort etwas außer der Reihe abgerechnet wurde.

Aktivieren Sie die Ortungsfunktion Ihres Smartphones

Mit der Ortungsfunktion finden Sie Ihr Handy über Internet wieder, falls es verloren geht oder gestohlen wird. Das Gerät lässt sich darüber aus der Ferne aus sperren. Sogar Daten lassen sich auf diese Weise vom Gerät löschen.

Nutzen Sie Antivirensoftware für Ihr Smartphone

Zum Schutz vor mobiler Malware gibt es zahlreiche kostenlose Sicherheitsprogramme im Google Play Store und im App Store. Diese Apps erkennen Bedrohungen wie Spyware, Adware und Ransomware. Die Softwarehersteller bieten in der Regel eine kostenlose und eine kostenpflichtige Variante an. Wählen Sie eine App mit guten Bewertungen und möglichst vielen Nutzern. Faustregel: Weniger als vier Sterne sollten es nicht sein.  

Beachten Sie die Sicherheitsrisiken bei öffentlichen WLAN-Netzen

An vielen öffentlichen Orten, in Lokalen und an Flughäfen ist WLAN gratis verfügbar. Allerdings sind diese Zugänge ohne Passwort nutzbar. Das ist zwar bequem. Aber es bedeutet auch, dass sämtliche Daten unverschlüsselt gesendet werden.

Cyberkriminelle können selbst einen offenen Zugang anbieten. Die Smartphones verbinden sich automatisch mit dem stärksten Signal. Das gibt Hackern die Möglichkeit, sämtliche Daten auszuspionieren. Sie bekommen Zugriff auf Ihre E-Mails, Kreditkarten-Informationen und PIN.  Dieses Vorgehen nennt sich „Man-in-the-Middle-Attacke“ (Deutsch: „Mann-in-der-Mitte“), denn der Cyberkriminelle steht zwischen den Smartphone-Nutzern und dem Internet-Dienst.

Bei verschlüsselten WLAN-Zugängen besteht prinzipiell das gleiche Risiko. Der Täter muss nur das Passwort kennen.

Tipps für die Nutzung von öffentlichem WLAN

  • Nutzen Sie öffentliches WLAN nur, wenn es mit der WPA2-Verschlüsselungsmethode konfiguriert ist. Die Verschlüsselungsmethode finden Sie heraus, wenn Sie unter „Einstellungen“ auf das Netzwerk klicken.
  • Verwenden Sie eine virtuelle private Netzwerkverbindung (VPN). Die Datenübertragung funktioniert verschlüsselt und gilt bislang als sehr sicher.
  • Falls eine VPN -Nutzung nicht möglich ist, achten Sie darauf, dass alle Websites mit „https“ beginnen. Dann sind diese SSL-verschlüsselt.
  • Übertragen Sie möglichst keine persönlichen Daten, PIN, TAN und Kreditkarten-Informationen, wenn Sie öffentliches WLAN nutzen. Greifen Sie stattdessen auf Ihr mobiles Datenvolumen zurück. Das ist sicherer.
  • Löschen Sie nach der Nutzung offene WLAN-Zugänge aus Ihrer Liste.

Sorgen Sie vor einem Diebstahl vor

Jeden Tag werden in Deutschland 9.600 Smartphones gestohlen. Falls Ihr Gerät entwendet wird, brauchen Sie Ihre Vertragsunterlagen. Heften Sie Ihren Mobilfunkvertrag und die Unterlagen zum Handykauf in einem eindeutig beschrifteten Ordner ab. Dann haben Sie beides zur Hand, falls Sie einen Handydiebstahl melden müssen.

Notieren Sie dort auch die IMEI-Nummer. Das ist die individuelle Gerätekennung Ihres Smartphones. Damit lässt sich Ihr Smartphone zweifelsfrei identifizieren. Tippen Sie zum Abruf der IMEI folgende Kurzwahl in Ihr Smartphone ein: *#06#

Sinnvoll ist außerdem ein Backup, also eine Sicherheitskopie Ihrer Daten. Auf diese Weise verlieren Sie nicht alles, wenn Ihr Handy gestohlen oder zerstört wird. Dafür können Sie einen Cloud-Dienst wie Google Drive oder OneDrive nutzen.

Smartphone weg? 5 Tipps, wie Sie Ihr Smartphone wiederbekommen

1. Rufen Sie Ihre eigene Nummer an

Manchmal haben Sie das Gerät vielleicht nur verlegt. Rufen Sie sich mit Ihrem Festnetztelefon auf der Handynummer an oder bitten Sie einen Freund oder ein Familienmitglied um diesen Gefallen. Auf diese Weise finden Sie Ihr Gerät schnell wieder. Falls der Akku leer oder der Klingelton ausgeschaltet ist, funktioniert diese Methode allerdings nicht.

Sie haben das Smartphone außerhalb Ihrer Wohnung irgendwo liegenlassen? Möglicherweise meldet sich ein ehrlicher Finder und Sie bekommen Ihr Gerät zurück.

3. Lassen Sie Ihre SIM-Karte sperren

Falls Sie mit den Methoden 1 und 2 keinen Erfolg haben, lassen Sie die SIM-Karte sperren. Dazu wenden Sie sich an Ihren Mobilfunkanbieter. Auf diese Weise verhindern Sie, dass Diebe mit Ihrem Gerät telefonieren oder einkaufen. Alternativ können Sie sich an den zentralen Kartensperrdienst unter 116 116 wenden. (Halten Sie Ihre Vertragsdaten bereit.)

5. Melden Sie den Schaden Ihre Versicherung

Falls Sie eine Handyversicherung abgeschlossen haben, prüfen Sie, ob das gestohlene Smartphone von der Versicherung ersetzt wird. Wenn Sie den Diebstahl melden wollen, brauchen Sie die 15-stellige IMEI-Seriennummer. Das ist die individuelle Kennung Ihres Geräts

2. Suchen Sie Ihr Gerät mit Hilfe der Ortungsfunktion

Mit der Handyortung lässt sich Ihr Gerät wiederfinden. Im Falle eines Diebstahls haben Sie die Möglichkeit, es online zu sperren und Daten zu löschen. Die Funktion heißt bei Android-Smartphones „Mein Gerät finden“. Schauen sie in den Geräteeinstellungen unter dem Punkt „Sicherheit“. Bei iOS iCloud > Mein iPhone suchen“.

4. Erstatten Sie Strafanzeige bei der Polizei

Ihr Handy wurde gestohlen? Erstatten Sie unbedingt Strafanzeige bei der Polizei. Manchmal gibt es eine Haftungsbegrenzung, wenn Sie glaubhaft machen können, dass ein Dieb entstehende Kosten zu verantworten hat.

Fazit

Smartphones sind beliebte Angriffsziele von Hackern und Smartphones. Schon mit ein paar einfachen Vorsichtsmaßnahmen können Sie Ihre mobile Sicherheit erhöhen: Nutzen Sie eine Bildschirmsperre und installieren Sie eine Sicherheitssoftware. Das legt den Grundstein für sicheres Surfen. Die eigene Vorsicht ersetzt das allerdings nicht. Machen Sie sich die Risiken der Handynutzung bewusst und sorgen Sie für den Fall eines Diebstahls vor. Dann sind Sie – wenn Sie mit Umsicht surfen – gut geschützt im Netz unterwegs.